Van Gaal ätzt gegen den FC Bayern

Wer dachte, dass Louis van Gaal durch den miserablen Saisonstart mit Manchester United, bei dem sich bislang ein peinlicher Auftritt an den nächsten reihte, ruhiger werden würde, sah sich getäuscht. Der „Tulpengeneral“ ist ganz im Gegenteil im Angriffsmodus und schießt gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber FC Bayern München. Bei den Süddeutschen hätte er nach diesem Fehlstart „längst zum Rapport antreten müssen“, so der Niederländer im Gespräch mit dem Telegraaf. Bei United sei es ganz anders: Dort kauften die Verantwortlichen stattdessen „neue Spieler, sie vertrauen mir. Sie unterstützen mich.“

Scharfer Seitenhieb gegen Hoeneß
Vor allem mit Uli Hoeneß, der derzeit wegen schwerer Steuerhinterziehung im Gefängnis sitzt, hat van Gaal noch immer nicht seinen Frieden gemacht, war es der damalige Vereinsboss, der den Holländer vor fast dreieinhalb Jahren auf die Straße gesetzt hat. Es wäre vor allem Hoeneß gewesen, bei dem er sich hätte erklären müssen, so der Trainer von Manchester. Bei United vertraute und schätzte man ihn „auch als Mensch“, so van Gaal weiter. Es ist zwar unausgesprochen, aber man darf wohl deshalb annehmen, dass er dieses Gefühl nicht beim FC Bayern durch Hoeneß vermittelt bekommen hat.

Später Konter gegen Hoeneß
Die persönliche Abneigung der beiden Männer beruht allerdings auf Gegenseitigkeit. Hoeneß hatte vor mehr als einem Jahr ebenfalls den „Telegraaf“ dazu genutzt, um gegen seinen früheren Angestellten zu schießen. Das Problem „von Louis ist, dass er sich nicht für Gott, sondern für den Gott-Vater“ halte, so der damalige Präsident des deutschen Rekordmeisters. „Bevor es die Welt gab, war Louis schon da“, schimpfte Hoeneß weiter. Es ist wohl keine zu gewagte These, wenn man annimmt, dass das Verhältnis zwischen den beiden Alpha-Tieren niemals wieder gut werden wird.