Der FC Bayern München hat eine offizielle Beschwerde beim Deutschen Fußballbund (DFB) eingereicht. Dies bestätigte der Rekordmeister auf Nachfrage von „Sport1“. Stein des Anstoßes sind demnach die „Never Rest“-Plakate, die der DFB vor der WM 2018 als Werbemittel für Partner Mercedes drucken ließ und die nach dem blamablen deutschen Abschneiden ohnehin nur wie ein schlechter Scherz wirken.
FC Bayern sieht „Leitlinien des DFB“ verletzt
Die Münchner sind der Überzeugung, dass der DFB mit dem Plakat, auf dem Joshua Kimmich sowie Jerome Boateng neben Toni Kroos, Mesut Özil und Leroy Sané zu sehen, seine eigenen Leitlinien „zur Verwendung von Persönlichkeitsrechten und anderen Rechten der A-Nationalspieler“ verletzt habe. Hintergrund ist offiziell, dass die Münchner von Audi gesponsert werden und nicht unbedingt glücklich darüber sind, dass ihre Profis auf Werbebildern eines Konkurrenten prangen.
Allerdings dürfte dies nicht die ganze Wahrheit sein. Die Werbeplakate wurden nach der WM von zahllosen Fans mit in ihren Augen passenderen Sprüchen angepasst, um den deutschen Leistungen gerecht zu werden. „Always settle“ gehörte dabei noch zu den höflicheren Varianten. Weder die Spieler, noch die Bayern werden damit glücklich sein, weshalb die Beschwerde auch deshalb gestellt worden sein dürfte.
Pikant: Plakat wurde wegen Özil kurz vor der WM noch einmal geändert
Und auch dieser Fall bildet offenbar keine Ausnahme von der neuen Regel, dass es keine Nachricht über die deutsche Nationalmannschaft und die WM gibt, bei der nicht auf Özil, Ilkay Gündogan und die unglückseligen Fotos mit dem türkischen Präsidenten Erdogan eingegangen werden muss. Özil war ursprünglich in der Mitte des Plakats zu sehen. Das empfand Mercedes allerdings nach den Bildern mit Erdogan als keine sonderlich gute Idee mehr. Er wurde deshalb neben Sané an den Rand gerückt. Kroos kam in die Mitte. Zudem wurden Kimmich und Boateng hervorgehoben. Sie wurden also zu noch prominenteren Werbefiguren. Auch dies mochten die Münchner nicht wirklich.
Die Plakate dürften vermutlich zeitnah aus dem Verkehr gezogen werden, da sie auch dem DFB und Mercedes mehr schaden als nutzen. Ob der FC Bayern dann seine Beschwerde aufrechterhält, bleibt abzuwarten.