In den Kadern von drei der vier WM-Halbfinalisten standen Spieler des FC Bayern München. Gleich sechs Profis des Double-Siegers wurden mit Deutschland Weltmeister. Diesen großen Erfolg müssen die Süddeutschen ausbaden. Die Akteure weilen noch im Urlaub und steigen erst sehr spät in die Vorbereitung ein. Für Sportchef Matthias Sammer ist dieser Zustand im Prinzip nicht hinnehmbar. Es sei „abenteuerlich“, sich auf diese Weise auf eine Spielzeit vorbereiten zu müssen, bei der man sportlich nur die höchsten Ziele verfolge.
Guardiola will sich nicht beklagen
Während Sammer angeblich sogar noch über weitere Transfers nachdenkt, um die sportlichen Leerstellen, die dadurch entstehen, dass die erfolgreichen WM-Fahrer erst am 5. August zur Mannschaft kommen, zu füllen, ist sein Trainer Pragmatiker. Es sei natürlich eine große Herausforderung, das Niveau zu halten, erklärte Pep Guardiola im Gespräch mit der Homepage des Vereins. Aber diese nehme man an. Und er sei optimistisch, dass man sie meistern könne. Es sei immer eine besondere Situation, sich nach einem großen Turnier auf eine Saison vorzubereiten, aber „wir werden uns anpassen“. Die deutschen Spieler kämen zudem als Weltmeister zurück. Dies sei „auch gut für uns“.
Sonderlob für Badstuber und Lewandowski
Neuzugang Robert Lewandowski bekam zugleich ein großes Lob von seinem Chef. Er habe die Qualitäten des Polen sofort gesehen, schildert der Coach. Trotzdem habe der Angreifer einen neuen Trainer, ein anderes Umfeld und neue Mitspieler. Sollte dieser deshalb noch Zeit brauchen, werde er sie bekommen.
Noch größer als das Lob, das der Stürmer bekam, ist der Ritterschlag von Guardiola für Rückkehrer Holger Badstuber. So konnte man durch Zufall beim Training ein Gespräch zwischen dem Spanier und einem seiner Assistenzen hören. Guardiola erklärte in diesem, dass der so lange verletzte Innenverteidiger der „beste Abwehrspieler ist, den ich je hatte“. Dem 25-Jährigen dürfte dies noch einen Schub zusätzliche Motivation geben.