FC Bayern: Hoeneß kommt frei – wie geht es weiter?

Rund 20 Monate nach seinem Haftantritt im Juni 2014 wird Uli Hoeneß wieder ein freier Mann sein. Das Landgericht Augsburg gab dem Antrag des früheren Präsidenten des FC Bayern München auf vorzeitige Haftentlassung (Reststrafe von 15 Monaten wird zur Bewährung ausgesetzt) statt. Am 29. Februar wird Hoeneß auf freien Fuß gesetzt. Damit stellt sich die Frage nun akut, die immer wieder diskutiert wurde, seit der heute 64-Jährige ins Gefängnis musste: Wie wird es für Hoeneß weitergehen bei den Bayern? Dass er in eine verantwortliche Position zurückkehren wird, gilt als sicher. Schließlich hatte sich der damalige Noch-Präsident von den Vereinsmitgliedern mit den Worten „Das war es noch nicht“ ins Gefängnis verabschiedet. Auch hinter Gittern blieb Hoeneß die graue Eminenz: Er unterband alle Versuche, Marco Reus zu verpflichten und stimmte Carlo Ancelotti als Trainer zu.

Hoeneß wird dem Jugendfußball verbunden bleiben
Als sicher gilt, dass Uli Hoeneß der Jugendabteilung des FC Bayern verbunden bleiben wird. In jener arbeitet der wegen Steuerhinterziehung verurteilte langjährige Manager des Rekordmeisters seit er Freigänger ist. Die Aufgabe soll ihm sehr große Freude machen. Unter anderem lud er alle Nachwuchsteams der Münchner zum Essen in sein Privathaus ein.

Allerdings sei es sehr gut vorstellbar, heißt es in den Medien, dass Hoeneß offiziell trotzdem wieder Präsident wird und nur informelle Bänder zur Jugendabteilung behält. Der derzeitige Amtsinhaber Karl Hopfner hatte mehrfach deutlich gemacht, dass er selbst keinesfalls gegen Hoeneß kandidieren werde. Möglicherweise wird er aber Chef des Aufsichtsrats bleiben. Die Satzung der Bayern verlangt nicht, dass der Präsident der Vorsitzende des Kontrollgremiums sein muss, sondern lediglich, dass er hier Mitglied ist. Hoeneß soll angeblich mit einer solchen Aufgabenteilung mit seinem auch persönlich engen Freund Hopfner durchaus liebäugeln. In rund sechs Wochen werden wir die Antwort erfahren.