FC Bayern verteidigt Vidal nicht

Arturo Vidal sieht sich in seiner Heimat Chile schweren Vorwürfen ausgesetzt: Er soll eine Nacht im Spielcasino verbracht haben – und zwar ausgerechnet in der Spielhölle, in der er sich während der Copa America so stark betrunken hat, dass er anschließend seinen Ferrari zu Bruch fuhr. Er wurde beide Mal von der Nationalmannschaft nach Hause geschickt. Vidal beteuerte jedoch beim zweiten Mal seine Unschuld. Ein persönlicher Termin sei es gewesen, der seine vorzeitige Heimreise verursacht habe. Der FC Bayern München kündigte ein klärendes Gespräch an. So viel ist schon länger bekannt. Inzwischen hat die Unterhaltung stattgefunden und sie dürfte kaum für Freude gesorgt haben.

Schweigen kann mehr als 1000 Worte sagen
Über das Gespräch gibt es eine bemerkenswerte Einlassung von Sportchef Matthias Sammer. Dieser bejahte nicht nur, dass es die Unterhaltung gab und fügte an, dass man jedoch schweigen werde. Er erklärte zusätzlich, dass „wir uns über die Konsequenzen unseres Schweigens bewusst sind“. Dies kann man wohl kaum anders verstehen als, dass die Vorwürfe gegen Vidal entweder stimmen – oder der Spieler mit Nachdruck darauf drängte, dass es keine Einlassung des Vereins zu dem Vorfall geben dürfe.

Vidals Sohn wurde in Italien behandelt
Den persönlichen Termin des defensiven Mittelfeldspielers, über den jener immer wieder gesprochen hatte, gab es übrigens tatsächlich. Vidals Sohn, der an Diabetes erkrankt ist, wurde in Italien mit einer experimentellen Therapie behandelt. Nur: Solche Termine werden nicht kurzfristig vergeben. Der Spieler dürfte wochen- oder sogar monatelang davon gewusst haben. Und dieser Anlass wäre sicher auch kein Hindernis für den FC Bayern München gewesen, den persönlichen Grund von Vidal zu bestätigen. Die ganze Geschichte klingt danach, als sei sie längst noch nicht ausgestanden.