Franck Ribery hat vor wenigen Wochen seinen Rücktritt aus der französischen Nationalmannschaft bekanntgegeben. Das positive Abschneiden der Equipe Tricolore bei der WM 2014, die er durch eine Verletzung verpasst hatte, beweise, dass man ihn nicht mehr brauche, so der Flügelflitzer. In Frankreich hat man den Rücktritt allerdings alles andere als positiv aufgenommen. UEFA-Präsident Michel Platini drohte dem Spieler sogar unverhohlen – mit möglicherweise negativen Konsequenzen für den FC Bayern.
Wird Ribery gesperrt?
Platini erklärte gegenüber der „Bild am Sonntag“, dass Ribery Folge leisten müsse, wenn Trainer Didier Deschamps ihn einlade. Andernfalls werde er für drei Spiele für den FC Bayern gesperrt. Dies sei in den FIFA-Statuten so festgelegt. Es sei nicht die Entscheidung der Profis, ob sie zur Landesauswahl reisen wollten. Dieser Ball liege im Feld der Trainer. Der Bayern-Profi könne nicht einfach eigenständig festlegen, ob er für sein Land auflaufen werde oder nicht. Die Entscheidung des Bayern-Legionärs leuchte ihm ohnehin nicht ein. Die nächste EM finde schließlich in Frankreich statt. Da „muss er doch spielen wollen“, ist der 59-Jährige überzeugt.
Platini liegt falsch
Tatsächlich stimmt die Aussage des UEFA-Präsidenten so allerdings nicht. Korrekt ist, dass kein Verein eine Abstellung verweigern darf. Bayern könnte sich also nicht gegen die Abstellung sperren. Was passiert, wenn ein Spieler nicht mehr für sein Nationalteam spielen möchte, der Verband aber eine Nominierung durchdrücken will, ist hingegen unklar, da es einen solchen Fall bislang noch nicht gegeben hat. In aller Regel respektiert der zuständige Verband die Entscheidung des Spielers. Eine Nominierung gegen den Willen des betreffenden Profis dürfte juristisch gesehen als Form der Zwangsarbeit durchfallen.