FC Bayern: Kahn gibt Amtsantrittserklärung ab

Seit dem 1. Juli ist Oliver Kahn endgültig der starke Mann beim FC Bayern München. Der bisherige Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz-Rummenigge hatte sein Amt zu diesem Datum an den 52-Jährigen weitergereicht und sich zur Ruhe gesetzt. Der neue Chef gab nun seine Antrittspressekonferenz. Deutlich war ihm dabei anzumerken, wie groß die Fußstapfen sind, die er gemeinsam mit Präsident Herbert Hainer ausfüllen soll. Man könne auch „andere Wege gehen“, sollten die Fußspuren der Vorgänger zu gewaltig sein, erklärte er diesbezüglich.

Und der Titan von einst ließ diesen Worten prompt ein Beispiel folgen: Rummenigge hatte stets betont, der FC Bayern sei „kein Verkäuferverein“. Kahn relativiert dies in Zeiten der Pandemie: Maximen von einst dürften nicht aus Prinzip „nicht ewig Bestand haben.“ Man müsse als Verein eine Philosophie haben und irgendwann eine Entscheidung treffen. Beim FC Bayern gäbe es eine Grenze, die sei klar definiert. Deshalb sei man im Falle David Alabas beispielsweise irgendwann nicht bereit gewesen noch weiterzugehen.

Kahn: „Der Kader hat eine unheimliche Qualität“

Kahns Hinweis auf die wirtschaftlichen Grenzen der Bayern lässt sich schon allein damit erklären, dass die Münchner in der Pandemie einen Umsatzverlust von 150 Millionen Euro erlitten. Nicht umsonst bezeichnet es der Vorstandschef als sein erstes wichtiges Projekt, „die Zuschauer wieder zurückzuholen“. Diese sollen wieder für mehr Einnahmen sorgen. Sportlich stecken die Bayern trotz ihrer wirtschaftlichen Limitierung im Vergleich mit Mäzenen-Vereinen wie Paris Saint-Germain dennoch nicht zurück. Der Kader habe „eine unheimliche Qualität“, versichert Kahn. Er könne in jedem Fall den zehnten Meistertitel in Folge holen und in der europäischen Spitze mitspielen.

Zudem habe man mit Julian Nagelsmann einen neuen Trainer, „von dem wir total überzeugt sind und der eine Ära prägen kann“, so der 52-Jährige weiter. Dieser soll vor allem junge Spieler verbessern und es so überflüssig machen, Weltstars im großen Stil kaufen zu müssen. Viel Zeit hat Nagelsmann hierfür allerdings nicht. Der Erfolg müsse bei den Bayern schnell kommen, denn der Verein sei „sehr gefräßig was seine Titelambitionen angeht“, betont Kahn. Diesen Satz hätte Rummenigge wohl nicht besser sagen können.