Sportlich ist der FC Bayern München im Prinzip derzeit im Soll. Der Rekordmeister führt die Bundesliga an, ist noch im Pokal und hat souverän seine Gruppe in der Champions League gewonnen. Dennoch knarzt es im Gebälk. Gegen Mainz 05 lagen die Süddeutschen zwischenzeitlich mit 0:2 zurück. Sie siegten zwar am Ende verdient und klar mit 5:2, trotzdem zeigte die Partie die Verwundbarkeit der Bayern. Trainer Hansi Flick musste sich deshalb kritische Fragen nach dem Kader gefallen lassen. Die Presse mutmaßte, dass dieser in der Breite nicht gut genug aufgestellt sei. Insbesondere die Neuzugänge standen im Fokus dieser Überlegungen.
Die Kritik an den Neuzugängen
Die vier Neuzugänge des Oktobers kamen in München kaum zum Zug. Gegen Mainz standen Marc Roca und Bouna Sarr nicht einmal im Aufgebot. Douglas Costa und Eric Maxim Choupo-Moting kamen für die bedeutungslosen letzten Minuten aufs Feld. Roca hat bislang lediglich zwei Mal in der Liga gespielt und stand hier nie in der Startelf. Bei Sarr war es bisher kaum besser. Costa und „Choupo“ sind nur Optionen für Einwechslungen.
Flick reagiert defensiv
Flick beharrt dennoch, dass die Oktober-Neuzugänge ihre Chancen kriegen würden. Sie bekämen Einsätze. Roca habe gegen Mainz lediglich mit muskulären Problemen gefehlt. Sarr sei Ende des Jahres verletzt gewesen und habe deshalb den Sprung in den Kader nicht geschafft. Bei Costa hätten „wir alle gewusst“, dass der Brasilianer „eine Zeit lang brauchen wird“, um sich wieder an die erste Elf heranzukämpfen. Choupo-Moting habe es zudem schwerer als alle anderen, da er mit Robert Lewandowski und Thomas Müller konkurriere. Die Verantwortlichen seien froh, dass sie ihn hätten.
Flick ist anzumerken, dass er die Kritik an den Transfers durchaus persönlich nimmt, weil es sich um seine Neuzugänge handelt. Luft nach oben hätten auch die Spieler, die schon länger im Verein sei, so der Coach. Die Verantwortlichen müssten deshalb versuchen, dass jeder einzelne Akteur an seine Leistungsgrenze komme. Komplett ist die Treue allerdings nicht. Auf die Frage nach möglichen Winterneuzugängen antwortete der Bayern-Coach, dass man dies intern bespreche. Ein „Nein“ klingt anders.